Im Alter von 2 1/2 Jahren wurde ein junges Pferd namens Cowboy ( Paint - Criollo) von uns als eingeritten gekauft. Da wir Erfahrung hatten, würden wir den mangelnden Rest schon selber weitermachen . Dachten wir. Der tiefe Preis für einen Paint hätte meine Aufmerksamkeit wecken sollen, aber die waren mir bis dahin unbekannt ( die Preise, nicht die Paints) .
Geritten haben wir ihn, aber sein unglaublich geringes Aufnahmevermögen und seine scheinbare Unwilligkeit hatten selbst uns überrascht. Vertrauen war Cowboy gänzlich unbekannt, Wegrennen seine Lösung.
Es war eine einfache Übung, die bei Cowboy wohl unglaubliche Erinnerung wieder hervorholten. Nach einem filmreifen Rodeo wurde dieses junge Tier mit den sanftem Blick unreitbar , ja unberührbar, zitterte vor Angst wenn er uns nur sah. Dabei hatten wir doch nur den Fuß leicht hinter den Sattelgurt, um die Hinterhand zu mobilisieren.... Der leichteste Druck auf die Steigbügel lösten von da an wahre Rodeowunder aus. Weder Tierarzt noch Osteopath konnten irgendetwas Gravierendes feststellen, was ein solches Verhalten rechtfertigen würde.
Ein derartiges Tier zu verkaufen wäre für uns nicht verantwortlich gewesen. Cowboy wurde ein Kandidat für den Metzger ( In Frankreich ist Pferdefleisch sehr beliebt...)
Genau in dieser Zeit trafen wir eine flüchtige Bekannte, die uns völlig überraschend erzählte , dass sie soeben im Haras de la Cense ( einem der renommiertesten "Pferdeflüster"-Clubs Frankreichs ) ihr Diplom gemacht habe. Zwei Wochen später fing die Arbeit mit Cowboy an, mit dem Ziel ihn wieder reitbar zu machen. Eigentlich dachten wir anfangs nur an 2-3 Besuche und dann "hat sich's wieder".
Wir sind viel weiter gegangen. Aus Cowboy wurde Hidalgo und wir arbeiten fast all unsere Tiere heute so. Doch bei keinem ist die Verbindung zum Menschen so tief wie bei Hidalgo.
Sehen Sie hier eine kleine Demonstration von der Arbeit mit ihm ( es existieren leider nicht viele Photos aus der Anfangszeit)
Vorher: extrem angespannt, widerspenstig, nicht das geringste Vertrauen. Sein einziger Wunsch war, so weit wir möglich vom Menschen wegzukommen. |
Während: langsam aber sicher lernt er, die Lösung nicht mehr in der Flucht zu suchen, sondern in der Nähe zum Menschen. Noch ist seine Zukunft ungewiss, die Fortschritte sehr langsam. Erst nach vier Monaten intensiver Arbeit lernt unser Patient , einen Reiter auf seinem Rücken zu akzeptieren. |
Heute: Hidalgo schenkt uns sein volles Vertrauen, ganz besonders zu seiner jungen Besitzerin. Er zeigt sich kooperativ, lernt sehr schnell, ist außergewöhnlich willig und sucht die Nähe zum Menschen. Seine Pferdepersönlichkeit reift von mal zu Mal ! |
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Wer Französisch kann, kann sich hier denn Blog seiner jungen Besitzerin anschauen, auf dem Hidalgos Werdegang weiter beschrieben wird: http://moncoco29.skyblog.com
Hier kommen noch Links zu den Videos im Netz.